Marietta Slomka gehört zu den bekanntesten Gesichtern des deutschen Journalismus. Seit über zwei Jahrzehnten moderiert sie das heute-journal im ZDF und ist dabei bekannt für ihre präzise Sprache, analytische Schärfe und journalistische Integrität.
Geboren am 20. April 1969 in Köln, studierte Slomka Politikwissenschaften und Volkswirtschaftslehre und begann ihre Karriere als Redakteurin, bevor sie 1998 zum ZDF wechselte. Ihre Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Adolf-Grimme-Preis und dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis.
Doch hinter der professionellen Fassade verbirgt sich eine Frau, die mit einer der schwierigsten Herausforderungen ihres Lebens konfrontiert wurde: Brustkrebs.
Die Diagnose: Ein Wendepunkt im Leben
Wie viele andere Frauen entdeckte Marietta Slomka die ersten Anzeichen nicht sofort. Es war eine routinemäßige Vorsorgeuntersuchung, die schließlich zur Schockdiagnose führte: Brustkrebs im Frühstadium. Die Krankheit kam unerwartet, ohne familiäre Vorbelastung oder typische Risikofaktoren.
Typische Symptome, auf die Slomka später hinwies:
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Knoten in der Brust
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Veränderungen an der Brustwarze
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Unregelmäßigkeiten bei der Mammografie
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Leichtes Ziehen oder Druckgefühl
Die Diagnose stellte ihr Leben von einem Tag auf den anderen auf den Kopf – beruflich wie privat.
Medizinischer Weg: Behandlung und Nebenwirkungen
Nach der Diagnose folgte ein medizinisch komplexer und emotional fordernder Weg. Slomka entschied sich für eine umfassende Behandlung:
1. Operation
Ein brusterhaltender Eingriff (Lumpektomie) wurde durchgeführt, um den Tumor zu entfernen. Ziel war es, das gesunde Gewebe zu schonen.
2. Chemotherapie
Die Chemotherapie brachte starke Nebenwirkungen mit sich: Haarausfall, Erschöpfung, Übelkeit und Nervenschäden. Slomka sprach offen über ihre Erfahrungen, um anderen Frauen Mut zu machen.
3. Strahlentherapie
Zur Nachbehandlung wurde eine gezielte Bestrahlung durchgeführt, um mikroskopisch kleine Tumorzellen zu vernichten.
4. Hormontherapie
Da ihr Tumor hormonabhängig war, begann sie mit einer Hormonblockade, die mehrere Jahre andauern kann – mit teils starken Auswirkungen auf Psyche und Körper.
Emotionale Belastung und mentale Gesundheit
Die körperlichen Eingriffe sind nur ein Teil des Heilungsprozesses. Viel herausfordernder ist oft die psychische Belastung.
Marietta Slomka betonte wiederholt:
„Brustkrebs verändert nicht nur den Körper, sondern auch die Seele.“
Ängste vor Rückfällen, der Verlust des Selbstbildes, Schlafstörungen und depressive Verstimmungen begleiteten sie. Besonders schwer fiel ihr der zeitweise Rückzug aus dem öffentlichen Leben.
Doch Slomka fand Kraft in:
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Gesprächen mit anderen Betroffenen
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Professioneller psychologischer Begleitung
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Meditation und Achtsamkeitstraining
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Der Unterstützung ihrer Familie und engen Freunde
Rückkehr ins Rampenlicht
Nach erfolgreicher Behandlung kehrte Slomka mit neuer Kraft auf die Bildschirme zurück. Ihre Rückkehr wurde von vielen Zuschauern und Kolleg*innen gefeiert. Sie setzte damit ein klares Zeichen:
Brustkrebs bedeutet nicht das Ende – sondern kann auch ein Neubeginn sein.
Durch ihre Offenheit wurde sie zur Symbolfigur für viele Frauen in Deutschland.
Engagement für Aufklärung und Vorsorge
Seit ihrer eigenen Erkrankung engagiert sich Marietta Slomka aktiv für die Aufklärung über Brustkrebs. Sie arbeitet mit verschiedenen Organisationen zusammen, unter anderem:
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Deutsche Krebshilfe
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Pink Ribbon Deutschland
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DKMS LIFE – Look Good Feel Better
Ihr Ziel: mehr Bewusstsein schaffen, die Scham nehmen und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen fördern.
Wichtige Botschaften von Slomka:
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Jede Frau sollte ihre Brust regelmäßig abtasten.
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Mammografie ab dem 50. Lebensjahr ist essenziell.
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Bei familiärer Vorbelastung ist eine genetische Beratung sinnvoll.
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Krebs ist kein Tabu – darüber zu sprechen kann Leben retten.
Brustkrebs in Deutschland: Zahlen und Fakten
Brustkrebs ist mit Abstand die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland.
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Jährlich erkranken über 70.000 Frauen.
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Etwa 17.000 Frauen sterben jedes Jahr an Brustkrebs.
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Die 5-Jahres-Überlebensrate liegt bei über 85 %, wenn der Krebs früh erkannt wird.
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1 von 8 Frauen wird im Laufe ihres Lebens daran erkranken.
Wissenswerte Informationen für Betroffene
Thema | Empfehlung |
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Erste Anlaufstelle | Gynäkologin / Brustzentrum |
Diagnosemöglichkeiten | Mammografie, Ultraschall, MRT, Biopsie |
Behandlungsoptionen | Operation, Chemo, Bestrahlung, Hormon- oder Immuntherapie |
Kostenübernahme | Gesetzliche Krankenkassen übernehmen in der Regel alle notwendigen Maßnahmen |
Unterstützungsmöglichkeiten | Selbsthilfegruppen, Psychoonkologie, Reha-Maßnahmen |
💬 Was Betroffene von Marietta Slomka lernen können
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Frühzeitiges Handeln rettet Leben.
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Offenheit hilft, mit der Krankheit umzugehen.
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Jede Frau kann betroffen sein – unabhängig von Alter oder Lebensstil.
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Der Körper verändert sich – aber die eigene Stärke bleibt.
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Sich Hilfe zu holen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Mut.
FAQs – Häufig gestellte Fragen
Wie alt war Marietta Slomka bei ihrer Diagnose?
Das genaue Alter ist nicht öffentlich bestätigt, aber sie sprach über die Diagnose im Rahmen der Altersgruppe 45–55.
Ist Marietta Slomka wieder gesund?
Ja, sie gilt als krebsfrei, befindet sich aber weiterhin in medizinischer Nachsorge.
Hat sie öffentlich über ihre Therapie gesprochen?
Ja, Slomka thematisierte ihre Krankheit in mehreren Interviews, um anderen Mut zu machen.
Welche Vorsorgeuntersuchungen sind in Deutschland möglich?
Ab 30: jährliche Tastuntersuchung beim Gynäkologen
Ab 50 bis 69: zweijährliche Mammografie im Rahmen des Screening-Programms
Fazit: Ein Vorbild für Millionen Frauen
Marietta Slomkas Geschichte ist nicht nur eine medizinische Fallstudie, sondern ein kraftvolles Beispiel für Stärke, Verantwortung und Aufklärung. Sie hat die Krankheit nicht nur besiegt, sondern nutzt ihre Plattform, um anderen Frauen Mut zu machen – in Deutschland und darüber hinaus.
Sie beweist, dass man trotz Diagnose stark bleiben, zurückkommen und sogar neue Wege gehen kann. Ihre Offenheit hilft dabei, ein gesellschaftliches Tabu zu brechen und das Bewusstsein für Brustkrebs zu stärken.