Laura Freigang, geboren am 1. Februar 1998 in Frankfurt am Main, entdeckte ihre Leidenschaft für Fußball bereits in frühester Jugend. Im Alter von fünf Jahren begann sie beim SV Erlenbach mit dem Fußballspielen, wo ihr außergewöhnliches Talent schnell auffiel. Ihre technischen Fähigkeiten und ihr Torriecher führten dazu, dass sie bereits in jungen Jahren in höherklassigen Jugendmannschaften spielte. Mit 14 Jahren wechselte sie in die Jugendabteilung von Eintracht Frankfurt, einem der renommiertesten Fußballvereine Deutschlands, wo sie systematisch ausgebildet wurde.
Ihre Entwicklung durchlief alle Altersstufen der Juniorinnen-Nationalmannschaften. Besonders prägend war ihre Zeit in der U17, wo sie 2014 bei der Europameisterschaft in England auf sich aufmerksam machte. Obwohl das deutsche Team im Halbfinale ausschied, etablierte sich Laura Freigang als eine der vielversprechendsten Nachwuchsspielerinnen des Landes. Ihre Leistungen in der B-Jugend-Bundesliga, wo sie regelmäßig als Top-Torschützin glänzte, ebneten den Weg für ihren Durchbruch im Seniorenbereich.
Profidebüt und erste Erfahrungen
2015, im Alter von nur 17 Jahren, gab Laura Freigang ihr Debüt in der Bundesliga für Eintracht Frankfurt. Trotz ihres jungen Alters zeigte sie sofort, dass sie dem Druck gewachsen war. In ihrer ersten Saison kam sie zwar überwiegend als Einwechselspielerin zum Einsatz, doch ihre Torinstinkte und technischen Fähigkeiten ließen aufhorchen. Besonders beeindruckend war ihre Fähigkeit, mit beiden Füßen präzise Abschlüsse zu erzielen, eine Seltenheit im Frauenfußball.
Die Saison 2016/17 markierte ihren Durchbruch. Mit sechs Toren in 22 Spielen etablierte sie sich als Stammkraft und wichtige Alternative im Sturm der Frankfurterinnen. Ihr Spiel zeichnete sich durch exzellente Ballbehandlung, intelligente Laufwege und eine bemerkenswerte Sprungkraft aus, die ihr bei Kopfballduellen Vorteile verschaffte. International machte sie erstmals auf sich aufmerksam, als sie in der UEFA Women’s Champions League gegen europäische Spitzenklubs überzeugte.
Wechsel ins Ausland und internationale Erfahrung
2018 entschied sich Lura Freigang für einen mutigen Schritt in ihre Karriere: Sie wechselte zum 1. FFC Turbine Potsdam, einem der erfolgreichsten Vereine im deutschen Frauenfußball. Dieser Wechsel erwies sich als entscheidend für ihre Entwicklung. Unter Trainer Tabea Kemme verbesserte sie ihre Defensivarbeit und entwickelte sich zu einer kompletteren Stürmerin. In der Saison 2019/20 erzielte sie 12 Tore in 21 Spielen und führte Potsdam zur Vizemeisterschaft.
Ihren bislang größten Karriereschritt unternahm sie 2021 mit dem Wechsel zur TSG 1899 Hoffenheim. In der Offensivausrichtung von Trainer Gabor Gallai fand Laura Freigang ihre ideale Position als hängende Spitze. Ihre technischen Fähigkeiten und ihr Spielverständnis kamen in diesem System voll zur Geltung. In ihrer ersten Saison bei Hoffenheim erzielte sie 10 Bundesligatore und bereitete weitere 7 vor, was ihr die erste Nominierung für die A-Nationalmannschaft einbrachte.
Durchbruch in der Nationalmannschaft
Laura Freigangs Debüt für die deutsche Nationalmannschaft erfolgte am 10. Juni 2021 beim 3:0-Sieg gegen Chile. Nationaltrainerin Martina Voss-Tecklenburg schätzte an ihr besonders die Variabilität im Sturm und ihre Fähigkeit, zwischen verschiedenen Positionen zu wechseln. Bei der EM 2022 in England gehörte sie zum deutschen Kader und kam in drei Spielen zum Einsatz, darunter im historischen 2:0-Sieg gegen Spanien.
Ihr erstes Länderspieltor erzielte sie am 6. September 2022 beim 2:0-Sieg gegen die Türkei in der EM-Qualifikation. Seitdem hat sie sich als wichtige Alternative im deutschen Angriff etabliert. Ihre Stärken – technische Versiertheit, Zweikampfstärke und variable Einsetzbarkeit – machen sie zu einer wertvollen Ergänzung im Kader. Bei der WM 2023 in Australien und Neuseeland gehörte sie zum deutschen Aufgebot und zeigte in ihren Einsätzen vielversprechende Ansätze.
Spielstil und Stärken
Laura Freigang besticht durch einen außergewöhnlich vielseitigen Spielstil. Als 1,70m große Stürmerin vereint sie technische Finesse mit physischer Präsenz. Ihre größten Stärken sind:
- Technische Fähigkeiten: Exzellente Ballkontrolle auch unter Druck, präzises Passspiel und beidfüßige Schussgenauigkeit.
- Spielintelligenz: Herausragendes Stellungsspiel, gutes Verständnis für Räume und Timing bei Läufen hinter die Abwehrkette.
- Körperliche Attribute: Explosive Schnelligkeit über kurze Distanzen und außergewöhnliche Sprungkraft für ihre Körpergröße.
- Mentale Stärke: Bleibt auch in Drucksituationen cool vor dem Tor und zeigt Führungsqualitäten.
- Taktische Flexibilität: Kann als Mittelstürmer, hängende Spitze oder auf den Flügeln spielen.
Perspektiven und Zukunft
Mit 25 Jahren steht Laura Freigang im besten Fußballalter. Experten sehen in ihr eine Spielerin, die noch deutlich steigerungsfähig ist. Ihre nächsten Entwicklungsschritte sollten sein:
- Weitere Internationalisierung: Ein Wechsel in eine stärkere ausländische Liga (z.B. England oder Spanien) könnte ihre Entwicklung beschleunigen.
- Konsistenz auf Topniveau: Regelmäßige Torbeteiligung in wichtigen Spielen gegen Spitzenmannschaften.
- Rolle in der Nationalmannschaft: Etablierung als Stammspielerin für die WM 2027.
- Weiterentwicklung der Führungsqualitäten: Übernahme von mehr Verantwortung im Mannschaftsgefüge.
- Spezialisierung: Verfeinerung ihrer Position – entweder als klassische Neun oder moderne hängende Spitze.
Privatleben und Vorbildfunktion
Abseits des Platzes engagiert sich Laura Freigang für Mädchenfußball und setzt sich für bessere Strukturen im Nachwuchsbereich ein. Sie studiert parallel zu ihrer Karriere Psychologie und zeigt damit, dass Leistungssport und Bildung vereinbar sind. Als Frankfurterin mit Wurzeln in der Region bleibt sie trotz ihres Erfolgs bodenständig und ist ein Vorbild für junge Fußballerinnen.
Ihre Karriere zeigt, dass mit Talent, harter Arbeit und der richtigen Einstellung der Aufstieg in die Weltspitze möglich ist. Mit ihrer technischen Spielweise und professionellen Herangehensweise verkörpert sie den modernen Frauenfußball und könnte in den kommenden Jahren zu einer der prägenden Figuren der deutschen Nationalmannschaft werden.